20.09.2014: Buchvorstellung: Von Mauerfall bis Nagelbombe @ Allerweltshaus

Am Samstag, 20.09.2014 im Allerweltshaus, Köln, im Rahmen des „1.Köln-Istanbul-Festivals – Gezi-Soul“. Buchvorstellung und Diskussion mit den ReferentInnen Ayla Güler Saied und Stewo Szczepaniak der Initiative „Keupstraße ist überall“

dostluk_buchDer Nagelbombenanschlag in der Keupstraße liegt nun 10 Jahre zurück, doch die Aufarbeitung hat gerade erst begonnen. Seit der Selbstenttarnung des NSU weiß die Öffentlichkeit, was die Menschen von der Keupstraße und die Angehörigen der Mordopfer von Anfang an immer wieder gesagt haben: der Hintergrund ist ein rassistischer, die Täter*innen sind deutsche Nazis.

Die Nichtverfolgung der Täter*innen, die Opfer-Täter*innenumkehrung und das Ignorieren der Stimmen der Migrant*innen verbindet die Verbrechen des NSU mit den Hunderten von anderen Toten und unzähligen Verletzten rassistischer Gewalt in der BRD in den letzten 25 Jahren
Das Buch, welches von der Amadeu-Antonio-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung finanziell gefördert wurde, basiert auf einer Veranstaltungsreihe in der Keupstraße 2013 über die rassistischen Pogrome und Gewalttaten der 90er Jahre. Herzstück des Buches sind die Interviews der Betroffenen des Nagelbombenattentats, denen bisher kein Gehör geschenkt wurde. Die Beiträge sind gleichsam Zeugnis, Analyse und Anklage – aber auch Archiv eines Wissens, das nicht mehr übergangen werden kann.

Die Initiative „Keupstraße ist überall“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Betroffenen der Keupstraße zum NSU-Prozess in München zu begleiten, damit sie den Nazis, die sie ermorden wollten, und dem Staat, der sie nicht schützen wollte, nicht allein gegenüber treten müssen. Die Initiative ruft auf, mit nach München zu fahren und gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. Auf der Veranstaltung werden auch Informationen für die Fahrt nach München und die weiteren geplanten Aktionen gegeben werden.

Dies ist eine Veranstaltung in Kooperation mit Bewohner*innen Ehrenfelds im Rahmen des „1.Köln-Istanbul-Festivals – Gezi-Soul“. Sie haben an diesem Tag die „Öz-Körnerstraße“ dem Andenken an die NSU-Opfer und an den leider so plötzlich gestorbenen Menschenrechtler und Leiters des Projekts „Erinnern und Handeln für die Menschenrechte“ Adnan Keskin gewidmet als Zeichen für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Menschen.

facebook-Event
18h, Allerweltshaus, Körnerstr.77-79, Köln-Ehrenfeld
Eintritt frei – Spenden willkommen.
Getränke sind diesmal vor dem Eingang erhältlich. Das ehrenamtliche Projekt finanziert sich durch die Spenden- und Thekeneinnahmen