Ausstellung „Von der Nagelbombe bis zum Mahnmal“
Jedes Jahr am 9. Juni gedenken wir des rechtsextremistischen Nagelbombenanschlags in der Keupstraße im Jahr 2004, der vom sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) verübt wurde.
Die Opfer des Anschlags, die Menschen aus der Keupstraße, wurden 7 Jahre lang beschuldigt / verdächtigt als Täter diese Verbrechen begangen zu haben.
Seit vielen Jahren kämpfen Betroffene, solidarische Mitstreiter:innen und Unterstützergruppen für eine Aufarbeitung des Anschlags und seiner Folgen:
- um die Erfahrungen und Leidensgeschichten der Betroffenen sichtbar und hörbar zu machen,
- um Rechtsextremismus und Rassismus zu bekämpfen – durch Aufklärung, durch Bildung, durch verschiedene Projekte vor Ort,
- durch ein Mahnmal, für dessen Realisierung immer noch gekämpft werden muss.
Im November 2023 gründete die Initiative „Keupstraße ist überall“ eine Begegnungs- und Beratungsstelle, die nun vorläufig einen festen Ort in der Schanzenstraße 22 am Carlswerk-Gelände in Köln Mülheim gefunden hat – in unmittelbarer Nachbarschaft zur Keupstraße.
Es ist ein Ort von und für die Betroffenen des Nagelbombenanschlags und für die Opfer rechtsterroristischer Gewalt.
„Von der Nagelbombe bis zum Mahnmal“.
Ein zentraler Bestandteil des Ortes ist die Ausstellung „Von der Nagelbombe bis zum Mahnmal“. Sie wurde 2024 zusammen mit Schüler*innen und Lehrer*innen der IGIS Gesamtschule als außerschulischer Erinnerungs- und Lernort konzipiert – für Schüler*innen, Studierende und für alle, die sich mit dem Nagelbombenanschlag und rechtsextremer, rassistischer Gewalt auseinandersetzen wollen. Ein Bildungsort, der versucht, aus der Perspektive der Betroffenen auf die Ereignisse zu schauen.
Als außerschulischer Lernort ist die Ausstellung insbesondere für die Fächer Geschichte, Sozialwissenschaften, Deutsch, Ethik, Religion, Kunst und Philosophie geeignet. Besuche von Schulklassen und Studentengruppen können jeweils montags und mittwochs von 10 bis 15 Uhr nach Voranmeldung stattfinden. Die Ausstellung kann auf Anfrage auch an anderen Tagen der Woche bzw. am Wochenende besucht werden. Wir bitten darum, Besuche einige Tage vorher anzumelden, damit wir Führungen, Begegnungen oder auch Gespräche mit Betroffenen des Anschlags planen und ermöglichen können. Besuchswünsche anderer Interessierter sind ebenfalls unter den angegebenen Kontaktinformationen anzufragen.
Anfragen per E-Mail bitte an: ueberall@keupstrasse-ist-ueberall.de oder telefonisch unter 0152 2266 2155
Ort: Schanzenstraße 22, 1. Etage, 51063 Köln (Google Maps)
Video
INITIATIVE Keupstraße ist überall
Am Nachmittag des 9. Juni 2004 explodierte in der Kölner Keupstraße eine mit 5 Kilogramm Sprengstoff und über 800 glühend heißen Nägeln befüllte Bombe des Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU), die 22 Menschen teilweise schwer verletzte.
Vielen Bewohner_innen war offensichtlich, dass dieser Anschlag von Neonazis stammt. Die Möglichkeit eines Terroranschlags von Neonazis wiurde, trotz Hinweisen von Zeug_innen und Anwohner_innen, von der deutschen Polizei niemals ernst genommen.
Sie ermittelte sofort und ausschließlich gegen die Betroffenen und machte durch die einseitige und rassistische Ermittlung Opfer zu Tätern. Medien und Öffentlichkeit fplankierten dies mit dem Gerede von angeblich „kriminellen Ausländermillieus“…
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