Offener Brief: Nein zu Pro Köln auf der Keupstraße

Pro Köln will am kommenden Montag in der Keupstraße eine Kundgebung abhalten. Wir empfinden es als nackte Provokation durch Pro Köln, ihre Parolen an just dem Ort zu verbreiten, der so schwer von Nazi-Terror getroffen wurde.  Hiermit dokumentieren wir einen offenen Brief, den wir zu diesem Thema an Oberbürgermeister Jürgen Roters, Bezirksbürgermeister Fuchs und Polizeipräsident Albers geschickt haben.

Köln, 01. Mai 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

am kommenden Montag, den 5. Mai, will die extrem rechte Partei Pro Köln von 14:30 bis 17:00 Uhr einen Wahlkampfstand auf der Keupstraße/Clevischer Ring aufbauen. Pro Köln hetzt seit Jahren immer wieder gegen die türkischen Bewohner und Bewohnerinnen auf der Keupstraße und vergleicht sie mit kriminellen Banden. Indem auch Polizei und Öffentlichkeit 7 Jahre lang einseitig und ohne tatsächliche Indizien das von Pro Köln verbreitete Vorurteil vom „kriminellen Ausländer“ übernahmen, wurden die Anwohner der Keupstraße den allerschlimmsten Verdächtigungen ausgesetzt, kriminalisiert und mit dem traumatischen Erlebnis völlig allein gelassen.

Wir, die Initiative „Keupstraße ist überall“, werden die Betroffenen der Nagelbombe zu dem NSU-Prozess nach München solidarisch begleiten. Wir empfinden es als nackte Provokation durch Pro Köln, ihre Parolen an just dem Ort zu verbreiten, der so schwer von Nazi-Terror getroffen wurde. Und es ist für uns unerträglich, dass die Stadt Köln diese Stimmungsmache genehmigt, während sich ihre Repräsentanten gleichzeitig darauf vorbereiten, zum baldigen Jahrestag des Bombenanschlags am 9. Juni, milde Worte des Mitgefühls zu verlieren.

Wer eine offene Gesellschaft will, kann diese Situation nicht hinnehmen.

Rassismus überwinden – Keupstraße ist überall

Initiative „Keupstraße ist überall“ 

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Download Flugblatt „Nein zu Pro Köln auf der Keupstraße“ (Kopiervorlage) [de/tr]