Aus der Schanzenstraße wurde die Halitstraße – Bericht einer Straßenumbenennung in Köln

In einem würdevollen und schönen Rahmen hat, trotz kühlem und nassem Novemberwetter, die Straßenumbenennung in Köln stattgefunden. Ungefähr 50 Leute waren zu der Aktion an der belebten Ecke Keupstraße/Schanzenstraße
gekommen. Neben dem Straßenschild wurden Kerzen aufgestellt, ein Streichquartett spielte ein Stück der Bachfuge. Im anschließenden Redebeitrag, gehalten auf deutsch und türkisch, erinnerten wir an Halit Yozgat, der in Kassel neuntes Opfer des NSU wurde und an die Forderung von Familie Yozgat,  endlich die Straße, in der Halit gemordet wurde, in Gedenken an ihn umzubenennen. An diesem Tag der Selbstenttarnung des NSU, wollten wir die Perspektive von den Tätern auf die Opfer lenken. Nicht wenige Passantinnen und blieben stehen und hörten aufmerksam und bewegt zu. Anschließend wurde das Straßenschild überklebt und mit einer Infotafel versehen, die erklärt, wer Halit Yozgat war. Das Streichquartett begleitete die Aktion weiterhin musikalisch und gab ihr einen sehr Rahmen. Anschließend wurden Rosen vor dem neuen Straßennamen abgelegt. Mitat Özdemir von der Initiative „Keupstraße ist überall“ bedankte sich bei allen Beteiligten und unterstrich, wie wichtig es ist, weiterhin Solidarität mit den Opfern und Betroffenen zu zeigen.

 

 

„Die Opfer des rassistischen NSU-Terrors bleiben unvergessen“ – >> Download: Kölner Aufruf zur Straßenumbenennung  [.pdf, 640 KB, de]

„Irkçı NSU terörü kurbanları unutulmayacaktır“ – >> Download: Kölner Aufruf zur Straßenumbenennung [.pdf, 640 KB, tr]

 

 Medienberichte zu Köln

 

Die Aktion in Köln fand im Rahmen eines bundesweiten Gedenktages am 4.11.2014 statt, an dem in mehr als zehn deutschen Städten Straßen nach den Opfern des NSU symbolisch umbenannt wurden. Die Berichte, Reden, Fotos und Medienbeiträge aus anderen Städten sind hier dokumentiert.